Olympia Sprenger
	Kunst
	
	
	Das Selbstportrait steht seit mehr als 25 Jahren im Zentrum meiner künstlerischen Arbeit. In 
	meinen >parafotografischen Erkundungen< erschließe ich Bildwelten abseits der Sehgewohnheiten, um tiefere Schichten aus dem Schatten hervorzuholen. Der schwach beleuchtete Raum meiner Performance vor der Kamera erweitert sich in der 
	Dunkelkammer zur Bühne, auf der Ungeahntes geschieht. Leitfaden ist meine Intuition. Ich begebe mich auf einen Weg, dessen Ende ich nicht kenne: über Aufnahme und Entwicklung bis hin zu den 
	fotochemischen Experimenten. Je weiter ich vorankomme, desto rätselhafter werden meine Unikate. Überblendungen, Verschiebungen und 
	Effekte der Fotochemie erzeugen ein dichtes Geflecht aus Strukturen. Es entsteht eine geheimnisvolle Welt jenseits des Alltäglichen. An der Grenze des Erkennbaren, in den Überlagerungen und Verschleierungen trete ich mir selbst als fremdartiges Wesen gegenüber.
	
	
	
	
	>> Es ist schwer, zu erwachen und wie im Traum
	zu schauen, mit Augen, die nicht mehr wissen,
	wozu sie dienen und deren Blick ins Innere
	gewandt ist. << 
	[Antonin Artaud, Performance-Pionier, 1896-1948]
	
	
	